Freitag, 4. Januar 2013

Wie verabschiedet man sich von seiner besten Freundin? Was gibt einen das Recht über ein Leben zu verfügen, nur weil sein Gegenüber sich nicht selber vertreten kann? Wie lebt man mit der Verantwortung seine beste Freundin umgebracht zu haben?
An alle, für die diese Worte jetzt melodramatisch klingen mögen, an alle die an meine Worte zweifeln:
Ich verstehe, dass der Tod eines Haustieres nicht dem eines Menschen gleich kommt.
Ich gebe auch ehrlich zu, ich habe noch keinen Menschen verloren! Trotzdem bringt mich das Ende meines Hundes fast um den Verstand. Wenn ich in meinem vorherigen Post noch so scherzhaft über meinen Hund geschrieben habe, so habe ich nun die gerechte Strafe bekommen. Beim Tierarzt wurden Fremdkörper in seinem Magen gefunden. Seit drei Tagen frisst er nicht mehr. Diese Nacht ist die entscheidende Nacht, wenn sich sein Zustand nicht verbessert, gibt es für ihn wenig Hoffnung. Er ist zu alt um noch operiert zu werden, eine Narkose würde ihn an einen ewigen Schlaf fesseln.
Ich hasse es diese Verantwortung zu haben. Mein Urteil entscheidet über seinen Tod. Finde ich, dass sich der Zustand verbessert hat? Sehe ich ein, dass sie über´s Wochenende nicht leiden soll?
Was soll ich denn nur tun? Was ist wenn sich der Zustand bis Morgen nicht gebessert hat, es aber übermorgen passieren würde? Und was ist, wenn ich warte, ich meinem Hund aber nur beim Sterben zusehen kann? Sehen wie sie leidet, und zu wissen, dass es meine Schuld ist.
Ich weiß einfach nicht was ich ohne sie machen soll? Sie gehört zu meinem Tag, steht seit 14 Jahren morgens mit mir auf und geht abends mit mir zu Bett. Sie ist die einzige Konstante in meinem Leben, die sich nie verändert hat, auf die ich immer zählen konnte. Tiere verzeihen einem fast alles, der Umgang mit ihnen ist so viel leichter, als der Umgang mit Menschen. Wie kann man nach 14 Jahren, in denen man mit seinem Haustier aufgewachsen ist, nur von ihm Abschied nehmen?
Es gibt keinen, den ich so gut kenne wie sie. Sie hat mir ihr ganzes Leben geschenkt. Ich weiß einfach nicht, was ich ohne sie machen soll!
Ich habe Angst vor dem Morgen.

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