Sonntag, 25. November 2012

Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen.

Sonntag, 4. November 2012

Der Kampf

Es war dunkel. Nur eine Straßenlaterne in weiter Ferne zeugte von der Existenz einer Zivilisation. Leider war dies damit auch schon alles. In mir fühlte sich alles taub an, jegliches Gefühl wurde von einer unbändigen Wut überlagert. Ich ging darin verloren. Nichts war mehr menschlich an mir.
Etwas bewegte sich auf mich zu. Kleine Mädchenhände legten sich um meine Schultern,suchten nach Schutz und Wärme- all das, was ich ihr in diesem Moment nicht geben konnte.
Endgültig war alles in mir zerbrochen. Auch die letzte Hoffnung war wie ein einsamer Keimling im Winter gestorben.
Der Körper des Mädchens an meiner Brust schüttelte sich. Es weinte bittere Tränen.
Diesem Gefühl, an dem mich das Mädchen so unvermittelt teilhaben ließ, und ihre offenkundige Suche nach Schutz, ließen mich wieder zu mir selber finden. Die Wut und den Hass verschloss ich hinter einer schweren Eichentür  tief in mir, denn dieses Mädchen in meinem Arm würde nun das Wichtigste für mich werden. All meine Sinne konzentrierte ich auf sie. Es zu beschützen und ihm all die Liebe zu geben, die es so schmerzlich missen musste, das würde mich ganz ausfüllen.
Aus meiner Tasche holte ich ein Taschentuch und reichte es ihr, damit sie die Blutung stillen konnte. Der Schlag hatte ihrem Gesicht stark zugesetzt, ihre Augen waren blau unterlaufen und geschwollen. Viele Tränen hatte sie vergossen. Sie ließ mich in ihnen lesen, und was ich sah, erschrak mich. Jegliche kindliche Unschuld hatte sie verloren.  Ihre Augen zeigten mir eine bittere Ernüchterung und Hoffnungslosigkeit.
Wieder spürte ich diese unbändige Wut in mir, sie riss an ihren Fesseln und hatte schon längst die Eichentür zerbrochen. Werte, die mir immer lieb und teuer waren, die ich gehütet hatte wie einen kostbaren Schatz wurden von dieser Wut verschlungen. Ich fühlte mich meinem Feind näher als je zuvor-
und doch ließ mich eine Erkenntnis innehalten. So unwirklich das auch klang, wir hatten gewonnen!
Wir hatten einander. Ich würde mich nicht verlieren, denn ich hatte sie, das Wichtigste für mich auf dieser oft dunklen Welt. Sie würde mich raus aus meinem Loch reißen, und auch wenn ich mich veränderte, ich könnte ihr nie etwas antun.
Ich wusste, dass es noch viele Kämpfe zu bestehen galt. Sie war nur gegangen um sich ihre Wunden zu lecken. Doch im Gegensatz zu ihr, hatte mein Kampf einen Sinn, nicht der Wahnsinn peinigte mich und trieb mich zu diesen Gräueltaten.
Ich hatte gesiegt. Dieses Wesen, dass sich rettend an mich klammerte, was mir näher und ähnlicher als sonst jemand war, war bei mir und in Sicherheit.
Jeden Kampf, den man zu kämpfen hat, sollte man nach seinem Sinn suchend noch einmal überdenken, bevor man ihn antritt. Denn auf einer Seite steht immer einer, für den es sich wirklich lohnt, und einer dem das Kämpfen ein Zeitvertreib oder der Wahnsinn ist.

Montag, 10. September 2012

Abgründe einer Liebe

Sie fühlt sich leer und schmutzig.
Die große Liebe hatte er ihr versprochen, die Sterne wollte er für sie vom Himmel holen, einfach alles würde er für sie tun. Sie dachte, er wäre aufrichtig.
Er küsste sie und dann schliefen sie miteinander. Nun sitzt sie hier und weint. Er war einfach gegangen.
Hatte sie alleine gelassen. Alleine mit ihren Schuldgefühlen und ihrer Angst.
Dabei hatte sie so vieles für ihn riskiert.
Denn zu Hause saß ihr Freund.

Nervös wartete er auf ihren Anruf. Als sie heute Abend das Haus verlassen hatte war etwas anders gewesen. Nicht nur, dass sie das teure Parfum getragen hatte und er den kurzen Rock unter ihrem Wintermantel hervorblitzen gesehen hatte, nein, sie konnte ihm noch nicht einmal in die Augen sehen, als sie ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange drückte. Hastig hatte sie danach das Haus verlassen.
Nun wartete er, wartete auf ihren Anruf, damit er sie von dieser Party bei einem ihrer Schulfreunde abholen konnte. Er hatte ein schlechtes Gefühl, eine Unruhe, die ihn tief aus seinem Inneren langsam zu übermannen drohte. 

Die Zeit verstrich und die Angst fraß ihn auf. So etwas Beherrschendes und Dunkles hatte ihn noch nie eingehüllt. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Allmählich wurde er wütend. Sie hätte ihn schon längst anrufen sollen!
Bevor er endgültig seinem Wahnsinn verfallen konnte packte er sich seine Autoschlüssel und fuhr, wie vom Teufel gejagt zu dem Haus, an dem er sie zurück gelassen hatte. Vor dem Haus war es beunruhigend still, an eine Party konnten noch nicht einmal die Laternen vorm Haus erinnern. Keine laute Musik, keine mondsüchtigen Gäste. Sollte er klingeln? Sollte er wirklich diesem unbestimmten Gefühl nachgeben?

 Nein, er wollte ihr kein Unrecht tun, sie nicht vor ihren Freunden blamieren...
und gerade als er umdrehen und sich auf den Heimweg machen wollte sah er eine Gestalt auf sich zukommen.
Als sie unter den Schein der Laterne trat, sah er die kaputte Strumpfhose, den zerknitterten Rock...
Voller Angst sah er in ihr Gesicht.
Er sah Tränen, ihre Wimperntusche war verschmiert...

...und er erkannte die Schuld, die ihr mit großen Lettern auf dem Gesicht geschrieben stand.

Seine Welt zerbrach an einem Abend.


Als Außenstehende und Vertrauensperson wollte ich die Gefühle, die mir beschrieben wurden und die mich bewegt haben niederschreiben. Aus purem Egoismus nahm ich diese Gefühle und packte sie in eine Geschichte.

Donnerstag, 2. August 2012

Ich

Glaub an dich. Wenn nicht du es tust, wer soll es dann machen? 
Ein schöner Spruch, eine schöne Frage.
Sei eine erstklassige Ausgabe deiner selbst, anstatt einer zweitklassigen von jemand anderem.
Viel Wahrheit steckt in diesen Worten.

Mir persönlich fällt diese Aufgabe sehr schwer. Man selber weiß am besten über seine Fehler, man weiß über sich Dinge, die andere nur verabscheuen würden, die in der Gesellschaft nicht angenommen würden. Es macht einen zu seinem eigenen Kritiker. Den besten den es gibt.
Leider zerstöre ich mich bei jedem Fehler aufs Neue selber. Selbst wenn andere mir ihr Vertrauen schenken, kann ich nicht auf mich selber vertrauen. Es gibt Tage an denen ich mit mir im völligen Einklang bin, aber die Selbstzweifel lassen keinen Funken des Vertrauens zurück, das ich zu dieser Zeit gewonnen habe. Ich will allen alles recht machen, merke, dass ich mich verrenne, verhaspel und falle. Wieder alles Falsch gemacht.
Ich bemerke, dass mir meine Selbstzweifel nicht gut tuen, bemerke dies wieder als Fehler woran ich etwas ändern muss und schon haben mich meine Selbstzweifel wieder eingeholt.
Ich weiß, dass ich eigentlich stark bin, weiß, dass man auch Fehler wagen kann und ich mich dafür nicht zu schämen brauche und trotzdem komm ich nicht mit mir selbst ins reine.
Sobald ich mein Selbstbewusstsein wieder gefunden habe und den Mut finde, Fehler zu begehen werde ich glücklich sein und meine Stärken nutzen können.
Leider wird es nicht leicht mein Ziel zu erreichen.

Ich mit zwei Gesichtern


Ich bin voller Selbstbewusstsein
und Selbstzweifeln
Ich bin geordnet

und chaotisch
Ich bin mutig
und ängstlich
Ich bin voller Liebe
und Hass 
Ich bin kraftvoll
und fühle mich kraftlos
Ich liebe mich
und zerstöre mich 


Ich bin ich
(Leider und voller Stolz)

Mittwoch, 4. Juli 2012

Revanche

Mir ist aufgefallen, dass ich mich noch für einen Text von einer Freundin revanchieren muss. Lina ist aus reinem Zufall auf meine Seite gestoßen. In ihrer Lobeshymne, wie sie selber ihren Beitrag nennt, schreibt sie von einer bemerkenswerten Offenheit meinerseits, die mir aber nur möglich wurde, da ich meinen Blog unerkannt führen konnte. Damit will ich jetzt nicht andeuten, dass es plötzlich abreißt, nur weil mein Blog enthüllt und erkannt wurde, ich will nur sagen, dass es keinesfalls bewundernswert ist, dass es mich sehr viel Mut gekostet hat und das es auch noch lange gedauert hätte, wäre dieser Zufall nicht eingetreten. Ich freue mich, dass er ihr gefällt, genauso wie ich mich über jeden weiteren freuen werde, den ich begeistern kann.
In vielen Sachen ist sie viel mutiger als ich, dafür bewundere ich sie. Mir gefällt ihr Schreibstil unheimlich gut, ich erkenne nichts Gezwungenes, sondern genauso viel Wahrheit, wie ich versuche in meinen Texten zu vermitteln. Dieses Lob ist mir unheimlich kostbar, natürlich muss ich sie noch einmal kneifen, ganz ungeschoren kommt sie mir nicht davon;) 

Unbekannt

Ich sitze und warte. Unfreiwillig. Ich will mich ablenken. Mache alles Mögliche und merke doch, dass mich das nicht ablenkt. Ich bin nervös. Will ihm gefallen, und dann ist es mir wieder egal. Er soll mich hassen, damit dies sein letzter Anruf sein wird, und doch nicht. Eine lang versteckte Sehnsucht und Hoffnung keimt wieder auf. Eigentlich sollte er mir so bekannt sein wie ich mir selber, so wie früher. Aber das ist lange her. Alles hat sich verändert. Ich hab mich verändert. Er hat sich entschieden, dass ich ihm das Miterleben dieser Veränderung nicht wert bin. Bin ich wütend? Verletzt? Eigentlich liegt das doch schon lange hinter mir. Ich hab mich mit dem Jetzt arrangiert. Das beste aus dem gemacht was mir blieb. Ich hab mir meine eigene Familie gesucht. Menschen, die mich noch nie im Stich gelassen haben und immer bei mir waren. Die mich kennen. Die keine Fremden für mich sind. Du bist mir fremd. Aus Vertrauen ist Misstrauen geworden. Lange war ich dir egal. Lange warst du mir egal.
Und jetzt stürzt das alles ein. In der halben Stunde, in der ich auf das Klingeln des Telefons warte.
Ich hoffe darauf das ich dich wieder erkenne. Mir wenigstens deine Stimme Vertrauen und Sicherheit schenkt. Es klingelt. Will ich wirklich abnehmen? Was wenn ich wieder enttäuscht werde und dabei den Menschen verletze, der im Moment mein einziger Halt ist. Wie soll ich mich melden? Das wir den selben Nachnamen tragen wird es ihm einfach machen. Er gehört aber auch mir. Ich will mich nicht verstellen. Leider ist das alles ein Teil von mir, der mich geprägt hat und mich zu dem Menschen gemacht habe der ich heute bin. Ich nehme ab und bin ich. Eingeschüchtert, aber ich.
Seine Stimme schafft es mir das in Erinnerung zu rufen, was mir bei meinen Überlegungen die ganze Zeit gefehlt hat. Wir waren uns nah, doch diese Nähe gibt es nicht mehr. Es ist ein Neuanfang. Vorsichtig lernt man sich neu kennen. Und diese fremde Stimme am anderen Ende der Leitung ist nur der Anfang.

Montag, 18. Juni 2012

Sommer

Endlich wieder Sommer... Erinnert ihr euch noch was ihr letzten Sommer alles unternommen habt und was ihr vielleicht nicht mehr geschafft habt? Um den perfekten Sommer zu erleben könnte man am besten diese Sachen wieder aufnehmen und in die neue Ferienplanung einbauen. Am besten lässt man keinen Tag ungenutzt, man sollte aber einen guten Ausgleich zwischen Action und Entspannung finden um sich nicht auszupowern und um wieder im Alltag mit neu gewonnener Energie starten zu können... Um sich in die richtige Urlaubsstimmung zu versetzen kramt man die Sommerhits aus dem letzten Jahr aus der Schublade oder von der Festplatte. Oder man hält nach neuen Liedern ausschau. Ein Tipp von meiner Seite wäre ,,Summer Paradise'' von Simple Plan. Ich wünsch euch hiermit eine schöne Vorbereitungszeit und jede Menge gute Ideen! 

Donnerstag, 26. April 2012

Zitat

Nichts ist so stark wie die Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke. (Ralph W. Sutton)

Montag, 23. April 2012

Leben leben

Mit Leidenschaft und alles geben, mit Leidenschaft mein ganzes Leben, mit Leidenschaft an jedem Tag, krieg ich zurück, was ich wag. (Ina Deter)

Sonntag, 22. April 2012

Die Dunkelheit als Sicherheit

Die Dunkelheit ist Sicherheit. Sie verdeckt einen vor unliebsamen Blicken und Menschen, die einen verletzen. Nur die kleinen Lichter und Geräusche sind trügerisch, sie verraten einen an Menschen, die genau dieses Geheimnis der Nacht kennen- und es zu ihrem Vorteil auslegen...

Montag, 16. April 2012

Menschen in Barcelona

Ich entschuldige mich erstmal für meine lange Abwesenheit, aber ich war im Urlaub und dort ist etwas Bemerkenswertes passiert, von dem ich euch gerne berichten möchte.

Man begegnet oft Menschen, die einen in irgendeiner Weise prägen, obwohl man sie gar nicht richtig kennt, oder kennen gelernt hat. Dann kann einen schon ein Zahnspangenlächeln verzaubern und geradewegs umwerfen, oder der versunkene Blick eines Straßenmusikers  in eine andere, wundervolle Welt entführen.

In einem paradiesischen Garten, mit alten längst vergessenen Mauern, die nur noch als Abklatsch ihrer früheren Bedeutung wahrgenommen werden, wo Menschenmassen sich ohne Regung einfach dran vorbei schieben, sitzt ein Musiker, der trotz des Trubels und der ausbleibenden Anerkennung völlig versunken und stimmig in sich seine Musik den alten Mauern vorträgt, da niemand sonst danach verlangt, oder ihm Achtung schenkt. Eine ruhige Stimme, eine dunkle Klangfarbe, ein umwerfend zupfendes Geräusch, wenn er auf seinem Instrument die schönsten Töne erklingen lässt. Und in all dem Trubel und Durcheinander sitze ich auf der alten Mauer, die sich noch in ihrer ganzen Pracht zeigt, strecke mein sonnenhungriges Gesicht, dem strahlenden Licht der Sonne entgegen und lasse mich von dem Straßenmusiker entführen, in die Vergangenheit, wo all dies um mich herum noch eine größere Bedeutung hatte. 
Es war mein ganz persönlicher Traum, doch alles geht einmal zuende und nun sitze ich wieder vor meinem Laptop am Schreibtisch und erzähle euch von diesem Augenblick und dem Menschen der mir da begegnet ist, der mich so tief berührt hat. 

Das umwerfende Zahnspangenlächeln ist mir erst kurz vor meiner Abreise begegnet und kam wie ein Geschenk des Himmels, da mich schon seit Wochen der Gedanke an eine Zahnspange quälte, die ich in kürze bekommen sollte. Traurig und schlecht gelaunt über die Abreise besuchte ich den Supermarkt vor Ort, um mir Proviant für die Reise zu sichern. An der Kasse traf ich dann auf das schönste Lächeln der Welt. Die Person, die zu dem Lächeln gehörte, habe ich kaum bemerkt, aber das Lächeln nahm mich gefangen und ich wusste, das ich mich  nach meiner Abreise noch ewig an dieses Lächeln erinnern werde, seinen Besitzer aber nach einer Woche schon wieder vergessen haben würde. Dieses Lächeln und die Freude dahinter übertrug sich sofort auf mich und trotz des kleinen Tropfen Wehmuts, kann ich doch in guter Erinnerung an meine Abreise zurückdenken. Gerne wäre ich während der Fahrt wieder umgedreht, um ihm zu sagen wie toll sein Lächeln ist und wie viel Freude es mir bereitet hat, aber leider hätte er mich wohl auch gar nicht verstanden, da ich kein Spanisch und äußert schlecht Englisch spreche;)

Niemals werde ich diesen Urlaub in Spanien nahe Barcelona vergessen und hoffe, dass ich ein bisschen Sonne und warme Erinnerungen mit euch teilen konnte, sodass wir noch die letzten kalten Luftzüge überstehen werden, bevor auch bei uns der Sommer endlich eintrifft:))

Montag, 12. März 2012

Die wirklich schönen Dinge kann man auf der Straße finden

Sie eilte die Straße entlang, denn sie hatte es eilig. Sie durfte ihren Bus nicht verpassen, nicht schon wieder, nachdem sie ihr Vater das letzte Mal schon abholen musste. Die Geschäfte zogen an ihr vorbei. Doch plötzlich blieb sie stehen. Sie hatte etwas aus dem Augenwinkel gesehen, was nicht in die triste Umgebung ihrer Kleinstadt passte. Normalerweise wäre es ihr gar nicht aufgefallen. Aber heute war etwas anders. Sie beugte sich über die Bordsteinkante auf die Straße, wo jemand achtlos und scheinbar in Eile, eine einzelne Blume verloren hatte. Es war eine von den besonders Schönen, eine derer, die selbst im kältesten Winter an den Sommer erinnerten. Verlassen lag sie auf der Straße. Sie hatte trotz des regen Betriebes keinen Kratzer abbekommen. Als stände sie unter einem besonderen Schutz. Als ob sie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hätte. Als würde sie dort, wo sie lag, auf jemanden warten. Ihre Betrachterin nahm sie an sich und schaute voller Entzücken und Verwunderung auf dieses kleine Gewächs hinunter. Was wäre, wenn man sie mit Absicht verloren hatte? Wenn sie aus einer verloren gegangenen Liebe entstanden ist? In Wut und Trauer unbedacht auf die Straße geworfen. Wenn sie jemanden den Abschied versüßen sollte, sie ihm ihn aber zusätzlich erschwert hatte? Wenn sie aus Liebe verschenkt, verloren und nun sehnsüchtig gesucht wird? Selbst wenn sie ihrem Eigentümer kein Glück beschert hatte, war sie doch für ihre Finderin etwas ganz Besonderes. Die ganze Last, die Hektik und Nervosität viel von ihr ab. Sie stand einfach nur auf dem Gehweg, nahe dem Bordstein, während die Menschen an ihr vorbei hasteten. Ihr Innerstes wurde mit einem
solchen Glücksgefühl überflutet, dass sie ihre lang verloren geglaubte Ruhe und Zufriedenheit wiederfand und sie mit festen, aber ruhigem Schritt ihren Weg fortsetzte und trotzdem noch pünktlich ihren Bus erreichte. Die wirklich schönen Dinge kann man auf der Straße finden.


Mittwoch, 7. März 2012

Die Suche nach dem verlorenen Glück

Wie immer saß sie unter der Birke auf einer Bank und wartete.
Das Buch neben ihr verriet viel über ihre Persönlichkeit, aber niemand fand die Zeit, dies zu bemerken.
In Eile und mit wehenden Mänteln liefen die Personen an ihr vorbei. Niemand nahm sich die Zeit, das bemerkenswerte an ihr zu sehen. Keiner hatte Zeit. Jede einzelne Tätigkeit war wichtiger, als einen Moment auszuharren und das Schauspiel zu betrachten, dass sich vor ihnen ereignete.
Jemand setzte sich neben sie. Die Minuten vergingen, ohne das jemand etwas sagte.
Worauf wartest du? fragte er.
 Auf alles und trotzdem auf nichts antwortete sie. Auf die schönen Dinge die passieren werden und auf die, die uns verletzten und traurig machen.. Es ist ein Geben und Nehmen. 
Wieder verging eine Weile, bis sie das Gespräch wieder aufnahm.
Meine Sehnsucht und Liebe führt mich hierher... Denkst du das jemanden diese Eile glücklich macht? Sie verpassen die schönen Momente, die Glücksmomente.. Ihr Leben muss doch unheimlich grau sein..
 In einer Welt, in der alles so schnell vergeht, wie kann man da die Zeit finden auf diese Glücksmomente, wie du sie nennst, zu warten? 
Siehst du das Mädchen, dass draußen vorm Cafe sitzt? Worauf denkst du wartet sie?
 Ich weiß es nicht.. Ist es denn von Bedeutung?
 
Sie schwieg und wartete.
Ein Junge nahm dem Mädchen gegenüber Platz. Bei genauem hinsehen konnte man seine Unsicherheit und Nervosität sehen, die man schon von Anfang an, am Mädchen hätte bemerken können. Als die Eisbecher kamen, war davon nichts mehr zu sehen, die Hand des Jungen streifte die des Mädchens. Beide lachten und erstrahlten damit den ganzen Platz.
Als er sich zu seiner Gesprächspartnerin drehte, um sich bei ihr für diesen Glücksmoment zu bedanken, lag auf der Bank unter der Birke, da wo sie gesessen hatte, nur ihr Buch mit dem Titel ,,Die Suche nach dem verlorenen Glück".


(Der Titel des Buches bezieht sich auf keine Ausgabe, die in einem Verlag erschienen ist und ist somit frei erfunden.)

Morgens und abends zu lesen

Der, den ich liebe
Hat mir gesagt
Daß er mich braucht.

Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg und
Fürchte von jeden Regentropfen
Daß er mich erschlagen
könnte.

(Bertolt Brecht)

Kinderblut

Kinderblut ist röter.
Und sie wehren sich nicht, 

denn sie wollen das nicht,
denn sie Lieben dich,
Lieben dich...

(Susanne Clay, ,,Der Feind ganz nah")

Dienstag, 6. März 2012

Das habe ich gelernt:
Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest.
Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen. 

Liebe schlägt tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu.
Meine Narben werde ich nicht anrühren. Ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde anderen Menschen Wunden zufügen.
Jeder von uns trägt ein Messer.

(Andreas Steinhöfel, ,,Die Mitte der Welt")

Suche nach den Glücksmomenten

Kennt ihr das Gefühl, dass ihr von jemanden zu dem ihr aufgeblickt habt maßlos enttäuscht wurdet? Es ist ein Gefühl, was bleischwer wiegt, wie ein Anker im Wasser, der einen immer weiter nach unten zieht. Einerseits ist da eine unendliche Wut, was aber noch schlimmer ist, ist die Trauer, die einen jeden Tag begleitet und unser Wesen verändert. Tage verlieren ihren Sinn, Freude wird getrübt und das Leben verliert seine Glücksmomente...
Jeden Tag aufs neue suche ich Dinge, die mir Mut machen, meistens verliere ich den Glauben an mich selbst. Zu glauben, dass ich gebraucht und geliebt werde. Ich danke allen, die mich aufgefangen haben und mir jeden Tag versüßen..;) Besonders danke ich meiner kleine Schwester, die noch im Dunkeln ausharren muss, da nur wenige das Böse in dem Menschen sehen, von dem wir abhängig sind...
Auch diese Schuld begleitet mich, dass ich ihr nicht helfen kann.. Ich liebe dich, und irgendwann hol ich dich da raus, ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist.
Denn so wie ich mich verändert habe, so verändert sie sich und dabei war sie immer die fröhlichere von uns beiden...

Montag, 5. März 2012

Zitat

Und da spürte sie auf einmal dieses Wehe Gefühl von Sehnsucht, sich aufzulösen, zu verschmelzen, eins zu werden mit der Erde unter ihr, mit den summenden Insekten und dem kribbelnden Getier. Schlafen und nie wieder aufwachen.
Keine Angst mehr haben.
Sie gehört jedoch nirgends dazu.

(Heidi Hassenmüller; Gute Nacht, Zuckerpüppchen// Ein Buch über Missbrauch im eigenen Umfeld)

 Mein absolutes Lieblingsbild:)) ich hätte niemals gedacht, dass es so gut geworden ist...
Auf jedenfall hab ich es ausgedruckt und in mein Zimmer gehängt;)..

Montag, 27. Februar 2012

Endlich kommt der Frühling!

Obwohl es immer nochmal regnet (wie heute) und die Sonne sich auch erstmal nur zögerlich zeigt, findet man doch schon die ersten Vorboten des Frühlings, was schon mal eine Vorfreude auf die wärmer und sonnen-reichere Jahreszeit zulässt. Ich hoffe ihr freut euch genauso wie ich auf diese Frühlings-Verkünder, auch wenn man zweimal hinschauen muss, um sie nicht zu übersehen. Ich werde meine Augen offen halten und ich hoffe ihr auch, denn an so manchem noch kommenden Regentag, können sie einen doch die Laune etwas versüßen ;)...



Donnerstag, 23. Februar 2012



Über mich...

Ich bin eine blutige Anfängerin, dieser Blog ist der erste, den ich erstelle. Ich hoffe, ihr werdet trotzdem gefallen an ihm finden. Hauptsächlich werde ich Gedanken und Gefühle, die ich in gedichtsähnlichen Text verfasse, posten. In kleinen Schritten, werde ich diesen Blog füllen und ich hoffe, dass er euch gefällt. Etwas zu meiner Person, ich bin eher der stille Typ, lese unheimlich gerne und mach mir oft zu vielen Themen Gedanken. In meiner Freizeit reite ich und im Sommer bin ich gern am Wasser.
Den Namen meines Blogs hab ich deshalb so gewählt, da für mich die Sommernächte die schönsten Nächte im Jahr sind und mich die Atmosphäre der Sommernacht jedes Mal gefangen nimmt.